Wenn Du neu in die Welt des Kaffeegourmets eintauchst, wirst Du schnell feststellen, dass es nicht nur ein oder zwei Arten gibt, einen Kaffee aufzubrühen.
Wie wäre es denn mit der alt bewährten Filtermethode Deiner Großeltern? Ein bisschen Nostalgie kann beim Kaffee kochen doch nicht schaden, oder? Du brauchst einen Papierfilter, den Du in einen Handfilter steckst und auf die Kaffeekanne oder -tasse stellst. Mit dieser Methode kannst Du die Kaffeemenge und die optimale Wassertemperatur (92 – 96 °C), mit der der Kaffee aufgebrüht werden soll, sowie die Aufgießgeschwindigkeit selbständig bestimmen. Dein Kaffee wird aromatisch und kräftig schmecken.
Selbstverständlich kannst Du das frisch gemahlene Pulver aus Deiner Kaffeemühle auch in eine elektrische Filter-Kaffeemaschine füllen. Qualitativ hochwertige und moderne Geräte brühen den Kaffee ähnlich gut auf wie bei der manuellen Zubereitung.
Die Karlsbader Kanne funktioniert ähnlich wie der Handfilter. In diesem Fall kommt das in Deiner Kaffeemühle gemahlene Pulver in einen Porzellanfilter. Dieser ist nicht ganz so fein wie ein Papierfilter. Deshalb solltest Du Dein Kaffeemehl nur grob mahlen, damit keine Teilchen in die unter dem Filter befindliche Kanne fallen. Aufgrund der gröberen Pulverstruktur läuft das heiße Wasser langsamer durch und kann die Aromen besser herausfiltern. Dein Kaffee wird noch intensiver schmecken.
Die Pressstempelkanne, in Kaffeekreisen French Press genannt, brüht Deinen Kaffee auf, während sich das Kaffeepulver durchgehend in heißem Wasser befindet. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Pour Over Methoden, wird diese als Full Immersion Methode bezeichnet. Da die im Kaffee enthaltenen Fette und Öle während der kompletten Zubereitungszeit mit dem Wasser in Berührung kommen, entsteht ein vollmundiger, kräftiger Geschmack. Bevor Du diesen Kaffee genießen kannst, drückst Du das Metallsieb langsam nach unten, so dass sich das Kaffeepulver am Boden absetzen kann. Dieses Sieb hält beim Einschenken des Kaffees in eine Tasse den Kaffeesatz zurück.
Für einen guten Espresso benötigst Du entweder einen typisch italienischen Espressokocher für den Herd oder eine Espressomaschine bzw. einen Kaffeevollautomat. Mahlst Du die Bohnen in Deiner Kaffeemühle für einen Espresso vom Herd, stellst Du einen feinen bis mittleren Mahlgrad ein. Das heiße Wasser wird während des Aufbrühvorgangs durch das Kaffeepulver gedrückt und tröpfelt aus einer winzigen Öffnung in die Kaffeekanne. Für eine Espressomaschine solltest Du das Pulver in Deiner Kaffeemühle sehr fein mahlen, um einen kräftigen, vollmundigen Espresso zu erhalten.
Seit über zehn Jahren existiert auf dem Markt ein Kaffeezubereiter namens AeroPress. Er besteht aus einem Brühzylinder, den man auf die Tasse stellt. Dort hinein wird das Kaffeepulver Deiner Kaffeemühle gegeben und mit Wasser aufgefüllt. Der im Brühzylinder befindliche Presskolben wird nach einiger Zeit nach unten gedrückt, ähnlich wie bei der French Press. Diese Kaffeemaschine aus Plastik sorgt in der Kaffee-Szene für Aufsehen. Es gibt sogar AeroPress-Weltmeisterschaften.
Ein Mokka, auch türkischer Kaffee genannt, ist bekannt für seinen Kaffeesatz, der auch beim Trinken in der Tasse bleibt. Hier wird das von der Kaffeemühle gemahlene Pulver sogar zweimal im Wasser aufgekocht, um die Aromen besonders lang aus dem Kaffee zu extrahieren. Es entsteht ein sehr kräftiger Kaffee, der in der Regel gesüßt getrunken wird.
Neben diesen heißen Brühmethoden gibt es eine weitere kalte Brühmethode, die als Cold Brew bezeichnet wird. Hierbei wird das Kaffeepulver Deiner Kaffeemühle für mindestens einen halben Tag in kaltes Wasser gegeben und anschließend in den Kühlschrank gestellt. In dieser Zeit werden die Aromen aus dem Kaffee extrahiert, die Bitterstoffe und Säuren des Kaffees bleiben jedoch weitestgehend im Pulver zurück. Dieser Cold Brew Kaffee schmeckt milder und aufgrund der Temperatur sehr frisch.
Nach diesen hier aufgelisteten Aufbrühmethoden kannst Du Dir Deinen Lieblingskaffee zubereiten und genießen. Oder Du nimmst einen dieser Kaffees und machst daraus eine andere Kaffeespezialität, beispielsweise einen Latte Macchiato aus einem Espresso oder einen russischen Kaffee aus der Karlsbader Kanne, der French Press oder dem Handfilter.
Viele andere Rezepte kannst Du mit frisch gemahlenem Kaffee aus Deiner Kaffeemühle bereichern. Das typisch orientalische Kaffeesalz, hergestellt aus Salz, frisch gemahlenem Kaffeepulver und Gewürzen (Vanille, Zimt, Muskatnuss, Gewürznelke u.a.) passt hervorragend zu Geflügel mit knuspriger Haut, beispielsweise einer Weihnachtsgans. Ein Schuss Filterkaffee oder Espresso schmeckt dagegen in einer italienischen Bolognese wunderbar. Selbstredend wird Kaffee sehr oft in Desserts und Torten verarbeitet.