Vermutlich wurden die ersten Pommes Frites als Ersatz für frittierten Fisch in besonders kalten Wintern gegessen. Die Idee entstand der Legende nach um 1650, als ein Fluss (die Maas) im heutigen Belgien zugefroren war und sich die Einwohner von den kleinen Fischen nicht mehr ernähren konnten. Sie warfen üblicherweise die kleinen Fische in heißes Fett, zusammen mit Kopf und Schwanz. Deshalb haben sie Kartoffeln in Streifen geschnitten und sie gebraten. Die Pommes Frites waren ein nahrhaftes Essen, das am Anfang besonders von ärmeren Leuten verzehrt wurden. Leider ist nicht ganz genau bekannt, wer genau die Pommes Frites in die Welt gebracht hat. Allgemein ist es anerkannt, dass sie entweder von den Franzosen oder den Belgiern erfunden wurden. In Europa wurden die Kartoffeln jedoch erstmals durch die Spanier eingeführt und nicht durch die Belgier oder Franzosen. Jimenez de Quesada und seine Streitkräfte aus Spanien trafen 1537 auf ein Dorf in Kolumbien. Dort fanden sie Kartoffeln in den Lebensmitteln der Einheimischen. Die Kartoffeln wurden etwa 20 Jahre später nach Spanien zurückgebracht. Danach gelangen die Kartoffeln auch nach Italien und zu dieser Zeit waren sie noch recht bitter und klein und wuchsen weder in Italien noch in Spanien gut. Die Pflanze setzte sich im Laufe der Zeit allmählich in anderen Teilen Europas durch und es wurden weniger bittere und größere Pflanzenversionen angebaut. Anfangs stieß die Pflanze auf ziemlich viel Widerstand, aber sie setzte sich durch.
Historische Berichte deuten auf jeden Fall darauf hin, dass bereits Ende des 17. Jahrhunderts möglicherweise die Belgier dünne Kartoffelstreifen zwischen Lüttich und Dinant in Belgien im Maastal brieten. In diesem Gebiet war es üblich, kleine Fische als Grundnahrungsmittel zu braten. Zugefrorene Flüsse haben dies aber erschwert, weshalb die Belgier die Kartoffeln in dünne, lange Scheiben schnitten und sie wie Fische brieten. Da die Spanier einen großen Teil des heutigen Belgien damals kontrollierten, kann diese Geschichte dadurch nur bestätigt werden. Die Belgier waren zumindest unter den ersten, die Kartoffeln für die Zubereitung von Gerichten benutzten.
Nun kommen wir aber zur Geschichte der Franzosen und deren Argumente. In Frankreich wird die Popularität der Kartoffel weitgehend einem medizinischen Offizier namens Antoine-Augustine Parmentier zugeschrieben, der Mitglied der französischen Armee war. Genau er hat sich in ganz Frankreich und einigen Teilen von Europa sehr bekannt für die Kartoffel eingesetzt. Parmentier wurde während des Siebenjährigen Krieges als Gefangener genommen und erhielt Kartoffeln als Teil seiner Gefängnisverpflegung. Die Franzosen hatten Kartoffeln zu dieser Zeit nie gegessen und verwendeten sie nur als Schweinefutter, weil sie dachten, dass Kartoffeln die Ursache für verschiedene Krankheiten sein können. Das französische Parlament verbot tatsächlich im Jahr 1748 den Anbau von Kartoffeln, besonders wegen dem Verdacht, dass Kartoffeln die sogenannte Lepra verursacht. Parmentier musste jedoch Kartoffeln im Gefängnis in Preußen anbauen und essen. Dabei fand er heraus, dass die Vorstellungen der Franzosen in puncto Kartoffelverzerrung einfach nicht wahr waren.
Nach der Rückkehr nach Frankreich setzte sich Parmentier für die Kartoffeln ein, insbesondere in puncto potenzielle Nahrungsquelle. Die Pariser Medizinische Fakultät verkündete schließlich im Jahr 1772, dass Kartoffeln essbar seien, obwohl Parmentier nicht einmal Kartoffeln im invaliden Dasein in seinem Garten anbauen durfte und er immer noch auf erheblichen Widerstand stieß. Danach begann Parmentier in Frankreich eine aggressivere Kampagne zur Kartoffelförderung und veranstaltete mit so bedeutenden Persönlichkeiten wie Königin Marie Antoinette, König Ludwig XVI., Antoine Lavoisier und Benjamin Franklin Abendessen mit Kartoffeln. Er hatte auch bewaffnete Wachen eingestellt, die die Aufgabe hatten seine Kartoffelfelder zu schützen. Damit wollte er die Leute zusätzlich davon überzeugen, dass sich etwas wertvolles im Feld befand. Zudem bekamen die Wachen die Instruktionen Bestechungsgelder anzunehmen, damit die Kartoffeln von Leuten gestohlen werden konnten. Bis 1785 dauerte es, bis endlich die Kartoffel in Frankreich populär wurde, da damals die Hungersnot entstand. Danach wurde die Kartoffel akzeptiert und ihre Popularität stieg in die Höhe. In Frankreich wurden schon 1795 Kartoffeln in einem sehr großen Umfang angebaut. Die Franzosen haben in dieser Zeit entweder gelernt oder erfunden, Pommes Frites herzustellen. In Frankreich wurden die einmal erfundenen/entdeckten Pommes Frites sehr beliebt, vor allem in Paris, wo sie auf der Straße Frites genannt und von Push-Cart-Verkäufern verkauft wurden.
Dies alles geschah im späten 18. Jahrhundert, was bis zu 100 Jahre später von den eigentlichen Geschichten ist, dass angeblich die Belgier Pommes Frites herstellten. Aufgrund anderer Argumente geschah sowohl für die Belgier als auch für die Franzosen alles zur gleichen Zeit. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der französisch-österreichische Krieg stattfand, kurz bevor in Frankreich die Kartoffel populär wurde. Ein Großteil dieses Krieges fand im heutigen modernen Belgien statt. Es könnte sehr gut sein, dass zu dieser Zeit die französischen Soldaten mit Pommes Frites von den Belgiern bekannt gemacht wurden. Und ein paar Jahrzehnte später wurde dann die Zubereitungsmethode von den ehemaligen Soldaten im restlichen Frankreich eingeführt. Anderseits könnte es auch möglich sein, dass die Idee von den Franzosen selbst entwickelt und nach Belgien zur gleichen Zeit gebracht wurde. Oder beide haben unabhängig voneinander die Idee entwickelt.
Eins ist aber sicher: Die Franzosen brachten die Pommes Frites nach Großbritannien und Amerika und die Amerikaner führten die im Volksmund bekannten Pommes Frites über Fast-Food-Ketten in den Rest der außereuropäischen Welt ein. Pommes Frites sind ironischerweise in vielen Teilen der außereuropäischen Welt aufgrund der Verbreitung durch Fast-Food-Ketten der Amerikaner oftmals als „american fries“ bekannt.